Daniel Frei (Autor)
Heute versuchen wir, das komplexe und vielfältige Thema der digitalen Transformation in einzelnen Optionen und Elementen zu betrachten. Dazu beziehen wir uns auf das Referenzmodell von W. Appelfeller und C. Feldmann (2018), welches die digitale Transformation und die dabei betroffenen Elemente übersichtlich darstellt.
- Digitalisierte Prozesse
- Digital angebundene Lieferanten
- Digital angebundene Kunden
- Digitalisierter Mitarbeiter
- Digitale Daten
- Digitalisierte Produkte
- Digitalisierte Maschinen und Roboter
- Digitale Vernetzung
- IT-Systeme
- Digitalisiertes Geschäftsmodell
Zu den "Enablern" der digitalen Transformation gehören dabei die digitale Vernetzung und die IT-Systeme. Wie Systeme und Business Software systematisch evaluiert werden, wird im nächstfolgende Beitrag eingehend thematisiert - siehe "Digitale Transformation (7/14)".
Durch den Einsatz von IT-Systemen und Business Software werden Prozesse digitalisiert und automatisiert. Dabei übernimmt die digitale Vernetzung im Modell des digitalen Unternehmens eine sehr wichtige Rolle. Produkte, Maschinen, Kunden, Lieferanten und Roboter werden miteinander verbunden und Daten digital ausgetauscht. Dieser Austausch ist eine notwendige Voraussetzung für digitale Prozesse, die von verschiedenen IT-Systemen und Software Applikationen unterstützt werden. Für die unternehmensübergreifende Abwicklung von digitalen Prozessen ist die Vernetzung von grundlegender Bedeutung. Soweit mal zu ein paar theoretischen und modellhaften Ausführungen.
Praxisbeispiele digitaler Transformationsprojekte
Welche Optionen und Elemente werden konkret und in der Praxis bei digitalen Tranformationsprojekten berücksichtigt? Dazu erlauben wir uns nachfolgend einige Beispiele aus unseren aktuellen acreo Projekten aufzuführen.
1. Digitalisierte Prozesse |
Dank des neue eingeführten ERP-Systems bei der Fortimo AG konnten sämtliche Prozesse digitalisiert und systemintegriert abgebildet werden. Dies dient einer deutlichen Effizienzsteigerung und Eliminierung von Fehlerquellen. |
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2. Digital angebundene Lieferanten |
Die Pistor AG erhält dank der neuen ERP-Lösung einen digitalisierten Supply Chain Prozess und kann direkt aus dem System mit den Lieferanten kommunizieren. |
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3. Digital angebundene Kunden |
Mit der Erneuerung der ERP-Systemlandschaft rückt die Federtechnik Kaltbrunn AG noch näher zu den Kunden und erfüllt die Anforderungen im Bereich EDI, Auftragsabwicklung, Rückverfolgbarkeit und Qualität auf höchstem Niveau. --- Durch die Anbindung der einzelnen Objektwebsites (Verkauf und Vermietung Wohnobjekte) an das neue CRM konnte der Verkaufsprozess stark beschleunigt werden. Oder wie unser Kunde sagt, neue Lebensräume zusammen mit dem Kunden komponiert werden. |
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4. Digitalisierter Mitarbeiter |
Nicht nur kaufmännisch tätige Mitarbeiter verbringen den grössten Teil ihres Arbeitsalltags mit "digitaler Arbeit", auch bspw. Mitarbeiter in der Produktion konfigurieren, bedienen und kontrollieren IT-Systeme, während die Maschinen die "produzierende" Arbeit erledigen. |
siehe Fachbericht (steht als Dokumenten-Download zur Verfügung) |
5. Digitale Daten |
Dank der integrierten Systemlandschaft, durchdachter Prozesse und Business Intelligence Applikationen hat Blumer-Lehmann stets den Überblick und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren. --- Bei der Evaluation des neuen ERP Systems für zwei Unternehmen Stand auch die Zusammenführung verschiedenster Stammdaten (MBV, Femron aber auch Lieferanten) im Vordergrund und soll letztendlich das Stammdatenmanagement stark vereinfachen und einen klaren Single Source of Truth schaffen. |
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6. Digitalisierte Produkte |
Dank der neuen Lösung für Bestellungen und Dispositionen von Transporten aus Kliniken kann das anfallende Volumen zeitgerecht und sicher verwaltet werden. |
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7. Digitalisierte Maschinen und Roboter |
Hierzu berichten wir gerne mit einem eigenen Beitrag |
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8. Digitale Vernetzung |
Mit der ganzheitlichen IT-Strategie und der konsequenten Ausschöpfung der digitalen Möglichkeiten in den Prozessen wie im Produkt- und Leistungsangebot zeichnet sich Berlinger als Vorzeigeunternehmen der Industrie 4.0 aus. |
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9. IT-Systeme |
Durch die Zusammenlegung und das komplette Outsourcing der gesamten IT-Infrastruktur konnte MBV AG und FEMRON AG das IT Management stark vereinfachen und interne IT Ressourcen für wichtige Digitalisierungsprojekte wieder zur Verfügung stellen. |
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10. Digitalisiertes Geschäftsmodell |
Hierzu berichten wir gerne mit einem eigenen Beitrag |
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Grundlagen erfolgreicher digitaler Transformationen
Alle diese konkreten Beispiele aus der aktuellen Praxis haben einen gemeinsamen Nenner. Ein entscheidendes Element für den Erfolg ist der strukturierte Ansatz mit Phasen, Aktivitäten und Lieferobjekten.
Die digitale Transformation ist ein komplexes Thema, das viele oder alle Bereiche innerhalb eines Unternehmens betrifft. Führungskräfte müssen gleichzeitig die möglichen und wichtigen Optionen und Elemente für das gesamte Unternehmen im Auge behalten. Dies erfordert in diesem Kontext eine organisatorische Agilität, welche als wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Transformation gilt (Hess, Benlian, Matt & Wiesböck, 2016).
Um die aktuell eventuell noch fehlenden Optionen und Elemente zu identifizieren, zu bearbeiten und in der Praxis zum Erfolg zu bringen, kann das eingangs erwähnte Referenzmodell zur Struktierung herangezogen werden. Um sich inmitten der digitalen Transformation erfolgreich zu bewegen, müssen die Führungskräfte eines Unternehmens grundlegende Fragen über den Wert, den sie schaffen wollen, beantworten. Daraus leiten sich Optionen und Elemente zur digitalen Transformation ab. Die Realisierung wird viele Veränderungen in (fast) allen Bereichen des Unternehmens erfordern.
- Appelfeller & Feldmann (2018)
- Hess, Benlian, Matt & Wiesböck (2016)
- Frei (2021). Auswirkungen der digitalen Transformation auf Führungs-, Organisations- und Entscheidungsstrukturen. Im Anhang als Dokumentendownload verfügbar. Keywords: Digitale Transformation; Digitalisierung; Strategie; Prozesse; Evaluation; Einführung