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R/3 Migration zu SAP S/4 HANA: Unser Jahresthema für 2025

27.03.2025

Unsere Systemunabhängigkeit ist fest in unseren Werten verankert. Wieso legen wir im 2025 als acreo consulting ag unseren Fokus dennoch in diesem Jahr auf ein einzelnes System wie SAP?

 Benedict Vuilleumier (Autor)

SAP ist ein weit verbreitetes ERP-System und verfügt in der Schweiz schätzungsweise noch immer noch über 1'000 Unternehmen in der Version R/3. In unseren SAP-Migrationsprojekten haben wir hautnah miterlebt, dass vor allem diese System-Migration KMU oft vor erheblichen finanziellen und organisatorischen Herausforderungen stellt.

In einem Artikel der Neuen Zürcher Zeitung mit dem Titel „Das teuerste Software-Update der Welt: Wie der deutsche SAP-Konzern seine Macht ausnutzt“ von Ende Dezember 2024 beschreibt die NZZ, wie SAP seine marktbeherrschende Stellung nutzt, um Kunden zur Migration auf neue Systeme zu bewegen. Wir sind überzeugt, dass gerade ein neutrales Beratungsunternehmen dabei unterstützen kann, die für sie optimale – herstellerunabhängige - Migrationsstrategie zu entwickeln.

Wo eigentlich das Problem liegt und welche Lösungsansätze wir sehen und wo wir bereits Projekterfahrung gesammelt haben, erfahren Sie in einer losen Reihe von Blog-Beiträgen, Webinaren und Veranstaltungen im Verlaufe des Jahres 2025.

Was bedeutet das „End of Life“ für SAP R/3?

SAP R/3 bzw. ECC 6.0, seit Jahrzehnten eine der führenden ERP-Lösungen für Unternehmen weltweit, nähert sich seinem Lebensende. In der Schweiz setzen zahlreiche Unternehmen, vom Mittelstand bis zu Grosskonzernen, auf SAP R/3. Das Ende des Supports betrifft daher einen nicht unerheblichen Teil der Schweizer KMU. SAP hat angekündigt, dass der Mainstream-Support für die SAP Business Suite 7, zu der auch SAP R/3 gehört, bis Ende 2027 gewährleistet ist. Anschliessend wird eine optionale Extended-Wartung bis Ende 2030 angeboten, jedoch mit zusätzlichen Kosten.

Das „End of Life“ (EOL) eines Softwareprodukts bedeutet, dass der Hersteller den regulären Support und die Wartung einstellt. Für SAP R/3 bedeutet dies konkret:

  • Keine regulären Updates oder Patches mehr: Sicherheitslücken oder Systemprobleme  
  • Kein offizieller Support durch SAP: Unternehmen können sich nicht mehr auf den SAP-Support verlassen und müssen auf externe Dienstleister ausweichen.
  • Steigende Compliance- und Sicherheitsrisiken: Ohne regelmässige Sicherheitsupdates steigt die Gefahr von Cyberangriffen und Compliance-Verstössen.
  • Schwierigkeiten bei der Integration neuer Technologien: Moderne Technologien wie Cloud-Dienste, KI-gestützte Analysen und Automatisierung lassen sich immer schwerer mit dem veralteten System verbinden.

Wieso ist die Migration überhaupt ein Problem?

Viele Unternehmen betreiben SAP R/3 schon seit Jahrzehnten und haben es tief in ihre Geschäftsprozesse integriert. Es ist daher nicht erstaunlich, dass die meisten Unternehmen wenig Motivation verspüren, auf die neue Plattform zu wechseln.

Insbesondere eine Migration auf SAP S/4HANA, die sehr aufwändig ist und mit hohen Kosten und Risiken einhergeht.

Die Gründe für die Komplexität können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Der Wechsel zu SAP S/4HANA erfordert eine umfassende Umstellung der bestehenden IT-Infrastruktur. Unternehmen müssen entscheiden, ob sie einen vollständigen Neuaufbau des Systems (Greenfield-Ansatz) oder eine Anpassung des bestehenden Systems (Brownfield-Ansatz) wählen. Beide Ansätze bringen wesentliche Herausforderungen mit sich.
  • Die Übertragung grosser Datenmengen von SAP R/3 zu S/4HANA ist nicht nur technisch anspruchsvoll. Die Datenvolumen bei den Legacy-Systemen, die bereits 20 Jahre laufen, sind dabei oftmals enorm. Eine Datenreduktion und -Bereinigung kommt daher oftmals als ein aufwändiges Parallelprojekt hinzu.
  • SAP S/4HANA bietet erweiterte Funktionen und ein verändertes Datenmodell. Unternehmen müssen ihre bestehenden Geschäftsprozesse überprüfen und anpassen, um die neuen Möglichkeiten optimal zu nutzen. Der Prozess, tief verankerte Abläufe anzupassen hat einen grosse Auswirkung auf das ganze Unternehmen.
  • Mangel an Ressourcen und Know-how: Viele Unternehmen verfügen nicht über ausreichend interne Expertise für eine solch komplexe Migration. Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt erschwert zudem die Rekrutierung der notwendigen Spezialisten.

Eine erfolgreiche Migration bedingt also ein hohes Mass an «Readyness». Das heisst, einer sorgfältigen Planung, spezialisierter Ressourcen und ein offener Umgang in der Anpassung der Geschäftsprozesse.

Welche Optionen haben Unternehmen jetzt?

Unternehmen, die noch SAP R/3 nutzen, sollten nicht abwarten, sondern sich jetzt mit einer Migrationsstrategie befassen. Es gibt mehrere Wege:

  • Migration auf SAP S/4HANA: SAP empfiehlt den Wechsel auf SAP S/4HANA, die moderne ERP-Plattform mit In-Memory-Technologie. Vorteile sind eine schnellere Datenverarbeitung, bessere Analysen und eine moderne Benutzeroberfläche.
  • Wechsel zu einem anderen ERP-System: Nicht alle Unternehmen möchten bei SAP bleiben. Das Angebot auf dem ERP-Markt hat sich in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt. Auch wenn sich die Geschäftsanforderungen geändert haben, kann ein alternatives System die sinnvollere Wahl sein.
  • Weiterbetrieb: Einige Unternehmen entscheiden sich dafür, SAP R/3 bis zu Schluss weiter zu nutzen. Sie berappen die steigenden Wartungskosten und nehmen die Risiken in Kauf. Dies kann eine kurzfristige Lösung sein, aber bestimmt keine nachhaltige.

Wie kann acreo unterstützen?

Als unabhängiges Beratungsunternehmen bietet acreo massgeschneiderte Lösungen für digitale Herausforderungen. Wir unterstützen Unternehmen bei der Analyse ihrer aktuellen IT-Landschaft und entwickeln gemeinsam Strategien für die Migration auf moderne Systeme wie SAP S/4HANA oder den Wechsel auf ein anderes ERP-System – von der Analyse bis zur erfolgreichen Einführung. Unser Fokus liegt dabei auf einer herstellerneutralen Beratung, um die für Ihr Unternehmen beste Lösung zu finden.

Erfahren Sie in den nächsten Beiträgen strategische Ansätze, Referenzberichte etc.